Epilog

Der alte Turmhahn
Der alte Turmhahn
Zu Klepperfeld im Unterland
Wohl an die hundert Jahr ich stand,
Auf dem Kirchenthurn ein guter Hahn,
Als ein Zierrath und Wetterfahn.
In Sturm und Wind und Regennacht
Hab ich allzeit das Dorf bewacht;
Manch falber Blitz hat mich gestreift,
Der Frost mein’ rothen Kamm bereift;
Auch manchen lieben Sommertag,
Da man gern Schatten haben mag,
Hat mir die Sonne unverwandt
Auf meinen goldigen Leib gebrannt;
So ward ich schwarz für Alter ganz,
Und weg ist aller Glitz und Glanz.
Da haben sie mich denn zulezt
Veracht’t und schmählich abgesezt.
Meinthalb! so ist der Welt ihr Lauf,
Jezt thun sie einen jungen ‘nauf.
Stolzier’, prachtier’ und dreh’ dich nur,
Dir macht der Wind noch andre Cour!
Ich, auf des Pfarrers Taubenschlag,
beschließ in Frieden meine Tag.